Die zertifizierte Therapiebegleithunde Ausbildung
posted am: 24 November 2016
Der Einsatz von Therapiebegleithunden in pädagogischen, sozialen und therapeutischen Einrichtungen wird immer populärer. Er wird mit seinem Halter, der in der Regel in einem dieser Umfelder beruflich tätig ist, im Team ausgebildet und unterstützt später dessen Arbeit in den verschiedensten Institutionen in diesen Bereichen.
Prinzipiell kann jeder gesunde Hund zum Therapiebegleithund ausgebildet werden, jedoch müssen von all seinen Wesensmerkmalen sein Gehorsam und seine Toleranz besonders gut ausgeprägt sein und er muss über ein gewisses Maß an Stressresistenz verfügen. Auch sollte er einen ausgeprägten Spieltrieb besitzen und gegenüber Menschen und Tieren ein freundliches, offenes Verhalten an den Tag legen und offensiv auf sie zugehen können. Das Mindestalter eines Hundes für die Ausbildung zum Therapiebegleithund beträgt zwischen 12 und 18 Monate und er sollte bereits Grundbefehle, wie „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“, beherrschen. Welpen können ab der zwölften Woche über diverse Vorbereitungskurse spielerisch auf ihre spätere Ausbildung zum Therapiehund herangeführt werden.
In der Ausbildung lernt der Hundebesitzer in Theorie und Praxis, den Hund besser zu verstehen und seine Körpersprache richtig zu deuten. Er lernt, mit ihm einheitlich im Team zu arbeiten, ihn gezielt zu lenken und ihn zu bestimmten Handlungen mit anderen Menschen aufzufordern und er lernt, dem Tier den Stress, dem es durch die therapeutische Arbeit ausgesetzt ist, fachkundig zu nehmen. Sein vierbeiniger Partner hingegen wird behutsam an die unterschiedlichsten Bedingungen und Stresssituationen der verschiedenen Einsatzorte herangeführt. Er lernt unter fachlicher Anleitung, mit anderen Menschen vorsichtig und geduldig umzugehen und vor nicht alltäglichen Gegenständen, wie zum Beispiel einem Rollstuhl oder Rollator, oder plötzlich auftretenden Geräuschen nicht zu erschrecken. Er lernt mit Bewohnern und Patienten geduldig zu sein, hartes Zupacken nicht übel zu nehmen und sich überall anfassen zu lassen, ohne sich zu wehren - und noch vieles mehr. Oft lernen Therapiebegleithunde in der Ausbildung auch kleine Kunststücke, an denen sich die Patienten erfreuen.
Die umfassende Therapiebegleithund Ausbildung besteht meist aus verschiedenen Modulen, welche in der Regel am Wochenende stattfinden. Im ausführlichen theoretischen Teil lernt der Hundeführer Grundlagenwissen über den Hund, wie zum Beispiel sein Sozialverhalten, sein Lernverhalten und die Signale seiner Körpersprache. Ihm werden die Möglichkeiten und Grenzen der tiergestützten Therapie aufgezeigt und er wird über Hygiene und rechtliche Hintergründe informiert. Unter Anderem werden auch die Anwendung anerkannter Konzepte der tierpsychologischen Ausbildung und erfolgreiche Erziehungsmethoden vermittelt.
In den praktischen Modulen lernt der Hundebesitzer das, in der Theorie gelernte, Wissen praktisch umzusetzen. Er beginnt mit seinem Hund im Team zu arbeiten und übt mit ihm die Situationen, die an den verschiedenen Einsatzorten der tiergestützten Therapie auftreten können. Er lernt Arbeitskonzepte zu entwerfen und gemeinsam mit seinem tierischen Partner umzusetzen und zu trainieren.
Nach Beendigung der Ausbildung müssen beide ihr Erlerntes in einer Prüfung unter Beweis stellen und nach einem erfolgreichen Abschluss steht einer anerkannten Zertifizierung zum Therapiebegleithund nichts mehr im Wege.